Wunden sind die Stellen, an denen das Licht in uns eintritt.
Wie ist er aufgewachsen? In welchem Alter hat man angefangen, mit ihm zu arbeiten? Und auf welche Art und Weise?
Mir wurde erzählt, dass er beim Reiten wohl ganz aufmerksam ist und richtig „zufrieden“. So, als wisse er, was „jetzt kommt“. Bei Bodenarbeit dagegen ist er viel vorsichtiger. Hat man ihn also nur angeritten, aber sonst kaum „gehändelt“?
Spanier gehen leider oft nicht zimperlich mit Tieren um. Auch Cheveyo trägt die typischen „Narben“. Seine Nase ist noch immer angeschwollen. Mit der Serreta (scharfer, spanischer Kappzaum) muss man ihm diese Wunde verpasst haben – und der Druck ist vermutlich immer wieder ausgeübt worden.
Dann dieses „in der Box verkriechen“, was auch nicht unbedingt von freundlichem Umgang erzählt…
Ob es noch mehr Narben gibt? Vielleicht Unsichtbare?
Kann er alles vergessen?
Er scheint hier glücklich zu sein. So unbekümmert. Er wagt immer mehr. Da schnippen die Ohren nach vorne und in seinen Augen liegt dieser sanfte Glanz.
Ja, ich glaube, er ist gerne hier – denn er weiß, wie schlecht es einem gehen kann.
Das Leid brachte die stärksten Seelen hervor. Die allerstärksten Charaktere sind mit Narben übersät.
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