Ich habe heute die Biographie von „Jane Goodall“, der weltbekannten Kämpferin für Schimpansen, zu Ende gelesen. Es war mehr als nur ein Buch über ihr Leben. Spirituelle Begebenheiten, Beobachtungen, philosophische Gedanken, ein Einblick in alles, für das sie kämpft – und wofür sie das tut.
Immer, wenn mich etwas besonders berührt, verspüre ich den Drang, darüber zu schreiben.
Es ist vor allem spannend, wie sie JEDEN auffordert, etwas für unseren Planeten zu tun:
Yet despite this, I do have hope for the future – our future. But only if changes are made in the way we live – and made quickly. We do not, I think, have much time. And these changes must be made by us, you and me. If we go on leaving it to others, shipwreck is inevitable.
The trouble is that we suffer – all of us- from just-me-ism. „I am just one person. What I do or don´t do, can´t possibly make a difference. So why should I bother? “
Wir können nicht die Politik, die Regierung, die “anderen” dafür verantwortlich machen, dass die Dinge sich ändern. Nur wenn WIR aufhören, Produkte aus Massentierhaltungen zu boykottieren, können wir dieses Leiden beenden. Nur wenn WIR bei jeder Möglichkeit zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, werden weniger Ressourcen für Autos verbraucht. Nur wenn WIR aufhören dem “Das machen aber alle so” zu folgen, kann sich unsere Welt verändern.
Es ist wenig, was wir tun können. Aber wir können.
But we cannot condone forever the pursuit of unethical, cruel, and destructive behaviors simply because to end them will create problems: would anyone advocate the continuation of concentration camps in order to ensure the jobs of those in charge?
Immer wieder kommt das Argument, dass wenn man die Dinge ändert, andere darunter zu leiden haben. Viele würden ihren Job verlieren… Doch solche Prozesse finden schleichend statt. Wenn man in Alternativen investiert, werden auch neue Arbeitsplätze geschaffen.
I spoke to the surgeon afterward, and he asked me what Vanne had been doing just before the operation. It had been Christmas so she´d been shopping and doing all the usual pre-Christmas things one does. „Well“, he told me, „it may interest you to know that physiologically she was only capable of sitting up and lying down. Everything else she did you can attribute to willpower.“
In diesem Abschnitt sprach sie von ihrer Mutter, die eine schwierige Operation hinter sich hatte.
Willenskraft lässt einen das Unmögliche bewältigen. Wie viele Menschen haben schreckliche Unfälle überlebt? Wie viele Tiere, die man für halb tot erklärte, haben sich wieder vollkommen erholt?
Ich sehe an Cheveyo, wie er jeden Tag mehr “zu sich findet”. Wie er ganz behutsam die Mauer abbaut, die er in seinem kurzen Leben um sich errichtet hat. Er traut sich immer mehr zu. Er hat seinen Willen trotz allem nicht verloren.
I shall conclude this chapter with a symbolic story. It is about an American, Rick Swope, a zoo visitor who rescued an adult male chimpanzee from drowning in the moat around his enclosure. And this despite the dire warning of the keeper and the threats of other adult male chimpanzees of the group. When asked what had made him risk his life he answered: „I looked into his eyes. It was like looking into the eyes of a man. And the message was: “Won´t anybody help me?“
Tiere sind uns so ähnlich. Sie leiden wie wir. Wir sind nicht gleich. Auch Menschen untereinander sind nicht alle gleich. In manchen Dingen sind Tiere uns vorraus – andere Wege werden sie dagegen wohl nie beschreiten.
Wir bevormunden unsere Tiere. In der Welt der Menschen geht es auch gar nicht anders, allein um sie zu schützen. Aber manchmal sollte man inne halten und sich fragen, ob man dem uns anvertrauten Lebewesen immer noch seine Würde, seinen Willen lässt. Und manches wissen sie so viel besser als wir.
The planet´s resources are running out. And so if we truly care about the future of our planet we must stop leaving it to „them“ out there to solve all problems. It is up to us to save the world for tomorrow: it´s up to you and me.
Oft reicht es schon, wenn es im Kopf „klick“ macht. Wenn man sich bemüht, das Beste aus seinem Leben zu machen und dabei so wenig „Schaden“ wie nur möglich anzurichten. Wir hier haben den Luxus, von Krieg, Hungersnöten und Heimatlosigkeit verschont zu sein. Dafür kann man dankbar sein.
Ich mag das Zitat von Shakespeare. Es zeigt, dass wir die Welt nicht immer nur mit den Augen und dem Verstand sehen sollten:
King Lear asked Gloucester: „How do you see the world?“ And Gloucester, who was blind, answered: „I see it feelingly.“
Auch ich ertappe mich hin und wieder dabei, wie mich etwas ärgert und diese Emotionen zu unschönen „Handlungen“ führen. Zum Beispiel, dass Chevy stehenbleiben soll, wenn ich die Gerte quer vor ihn halte. Manchmal läuft er aber einfach weiter. Was auf den ersten Blick respektlos wirkte, stellte sich später als Missverständnis heraus. Gerade wenn die Gerte von der Seite kam, war er manchmal mit dem Kopf einfach schon „zu weit“ und hatte es gar nicht mitbekommen.
Vor allem, wenn Dinge nicht „klappen“, wir man als Mensch schnell ungeduldig und dann oft auch unfair.
Wenn ich merke, dass sich beim Training mit meinen Tieren Frustration – oft auf beiden Seiten- einschleicht, unterbreche ich es, stelle eine ruhige Atmosphäre her, bis wir beide wieder gelassen atmen können und überlege dann, wie ich das, was ich möchte, besser vermitteln kann.
Dass Tiere sich überhaupt darauf einlassen, für uns etwas zu tun, ist eigentlich schon faszinierend genug. Aber sie sollten immer ihre Persönlichkeit behalten dürfen.
Welche Freude bringt mir ein Pferd mit Eisen auf der Zunge, zugeschnürtem Maul und runtergezogenem Kopf? Ein Hund mit Stachelhalsband, der sich duckt, wenn er einen sieht?
Wenn Furcht mit Führung verwechselt wird, Unterdrückung mit Respekt, dann hat der Mensch irgendetwas nicht verstanden.
Klar, auch Tiere sind nicht immer „perfekt“. Auch sie können brutal untereinander sein. Aber ist das für uns ein Rechtfertigungsgrund?
Ich bin so froh, dass meine Tiere mir meine Fehler immer wieder verzeihen.
Es gibt so viele großartige Menschen auf dieser Welt, vor denen ich nur den Hut ziehen kann. Kontraste wird es immer geben. Die einen opfern sich für andere auf, die anderen ziehen es vor, sich von Schwächeren zu bereichern. Altruismus vs Egoismus. Ich glaube fest, dass jeder von uns beide Seiten in sich trägt.
Das Problem ist, dass wir uns immer mehr von der Natur entfernen. Kinder, die in der Stadt aufwachsen und noch nie eine Kuh gesehen haben. (Die sind doch lila?) Oder die glauben, Salami komme aus einer Verpackung. (Wo soll an einem Tier denn Salami hängen?)
Hunde, die nur den gepflegten Stadtpark und die Fußgängerzone – an kurzer Leine- kennen.
Pferde, die zwar ein Solarium haben, aber keine Koppel.
Vögel in kleinen Käfigen.
Manchmal vermissen wir die Natur so sehr, dass wir sie in unserer Betonwelt gefangen halten.
Ich genieße es, immer wieder „rauszukommen“. Wenn Samu und Chevy beide frei auf einer Wiese tollen und trotzdem immer in meiner Nähe bleiben, dann macht mich das glücklich.
Ihre Kooperation ist immer wieder eine Freude für mich. Man sollte so etwas nicht als Selbstverständlichkeit sehen.
Ich bin jedenfalls froh, dass meine Mitlebewesen mich immer wieder darauf aufmerksam machen, was richtig und was falsch ist. Man muss ihnen nur zuhören.
Es liegt an uns, die Dinge zu verändern.
Trotz allem möchte ich mich Jane Goodall anschließen. Es gibt immer „Reason for Hope“.
See the difference - Make the change!
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