Sonntag, 4. Mai 2014

Balance

Cause it doesn't make a difference
If we make it or not
We've got each other and that's a lot
For love - well give it a shot



Whooah, we're half way there
Living on a prayer
Take my hand and we'll make it - I swear
Living on a prayer


Die Zeit verläuft jetzt anders als die letzten zwei Wochen. Anstatt „schon viel zu machen“, konzentrieren wir uns darauf, dass die Zeit die Wunden heilt. Es scheint schon anstrengend genug für Chevy zu sein, einfach nur anzukommen. Als habe er begriffen, dass er endlich an einem Ort ist, an dem es ihm gut geht. Wie wenn man wochenlang Stress hatte und sobald man dann „frei“ ist, wird man krank. Alles scheint zusammenzubrechen, alle Verspannungen und Ängste treten hervor. Man muss erst ganz tief herabsinken, um danach endlich erholt ins neue Leben zu starten.

Es ist total wichtig, im Umgang mit seinen Tieren die Balance zwischen „Aktiv“ und „Passiv“ zu erlangen. Mit der Familie unternimmt man ja ebenfalls hin und wieder was, hat aber genauso auch Zeiten, wo man zwar im selben Haus ist, weiß, dass die anderen „da sind“, aber nichts direkt mit ihnen tut. Bei Herden/Rudeln ist das nicht anders. Mal agieren sie untereinander, mal wird einfach nur gefressen, geschlafen, nebeneinander gestanden… Wer immer nur zusammenkommt, um etwas „zu tun“, kann nie eine richtige Familie sein. Dann ist man wie einer dieser nervigen Gäste, bei denen man das Gefühl hat, sie 24 Stunden am Tag beschäftigen zu müssen und sobald sie wieder weg sind, ist man hundskaputt.

So wechsel ich also auch bei Cheveyo von Aktiv zu Passiv zu Aktiv zu… Mal streichel ich ihn, mal spielen wir, mal üben wir Tricks, mal machen wir Dehnübungen, mal lass ich ihn „herkommen“, mal schicke ich ihn weg… Genauso liege ich aber auch einfach nur neben ihm im Gras, schau ihm beim Fressen zu, beschäftige mich mit Saubermachen, lehne mich grundlos an ihn und wir gucken in die Ferne…
Dauerbeschäftigung ist nicht der richtige Weg, die Pausen sind mindestens genauso wichtig.

Bei den Dehnübungen bekomme ich seine Hinterbeine schon immer weiter gestreckt. Vielleicht hilft das ja echt! Außerdem habe ich eine verhärtete Muskelstelle links im hinteren Rücken-Flankenbereich gefunden. Als ich die massierte, kaute er sichtlich ab…. Ich glaube an uns!

Ansonsten, den Joghurt fand er widerlich. Hatte ihn unter sein Kraftfutter gemischt. Angeekelt streckte er die Zunge raus, versucht den Geschmack loszuwerden und kippte schnell Heu hinterher. Da er das Kraftfutter aber unbedingt essen wollte, futterte er letztendlich doch alles tapfer – aber missmutig- auf.
Das Antibiotikum ist jetzt leer. Er bekommt nur noch die Bachblüten.
Die Füße scheinen ihm auf den Steinen immer noch weh zu tun. Und er nörgelt rum, wenn er mal etwas brav macht und kein Leckerli dafür bekommt. Jetzt gibt’s noch weniger Leckereien, nur noch, wenn er wirklich was richtig toll gemacht hat. So wie vorhin z.B., als er mir den Stock richtig in die Hand gegeben hat!


Andere Perspektive, wenn man im Gras liegt.


Verstecken spielen.


Vom Baumaussichtsposten aus.


Er sieht gar nicht mehr sooo dürr aus! 


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