Sonntag, 18. Mai 2014

Fressverhalten

Da mal nachgefragt wurde, wie es so mit der Fütterung aussieht, gebe ich hier mal einen groben Überblick über den Tagesablauf:

Den Pferden steht 24 Stunden Heu zur Verfügung. Die beiden Heunetze haben jeweils ein Fassungsvermögen von einem ganzen Heuballen.
Ansonsten wird morgens, so gegen 11./12.00 Uhr der Weg zur Weide geöffnet. Von da an kann die Herde selbst entscheiden, ob sie auf die Wiese gehen und grasen möchte oder nach unten zum Trinken, Heu essen und schlafen kommt. Durch die Verteilung von Trinken, Futter, Klo, Leckstein und Schlafplatz ist immer gut Bewegung drin. Die Wiese liegt an einem Hang, d.h. sie können sie nicht komplett überblicken und müssen deshalb öfters mal von einer Seite zur anderen laufen, um das Revier „abzuchecken“. Bäume spenden Schatten und es grenz ein Sandplatz zum Wälzen daran an.
Im Moment machen wir die Weide meist gegen 19.00 Uhr wieder zu. Im Hochsommer wird sie aber vermutlich auch 24 h zur Verfügung stehen. 





Zusätzlich kann jeder Einsteller seinem Pferd noch etwas zufüttern. Allgemein bin ich der Meinung, dass Gras, Raufutter und Mineralien ausreichen. Um Chevy aber jetzt noch zu unterstützen, bekommt er abends ein Müslimix, Mineralkraftfutter, Reiskeimöl, Obst, Karotten und etwas Hafer. Die letzten zwei Tage war er aber tatsächlich so satt vom vielen Gras und auch Heu frisst er „in guter Gesellschaft“ viel mehr, dass er sein Abendessen nur zur Hälfte geschafft hat.



Chevy und die Araber haben ein natürliches Fressverhalten. Sie essen, machen aber auch immer wieder Pausen. Maximal vier Stunden pausiert ein Pferd freiwillig. Längere Pausen können zu Magenproblemen führen. Deshalb ist es eigentlich schwachsinnig, dass manche Pferde nur zweimal täglich gefüttert werden.
Leider entwickeln viele Pferde, die eine Zeit lang so „Rationen“ bekamen, ein gestörtes Fressverhalten. Sie haben ständig das Gefühl, „aufessen“ zu müssen. Dadurch sind der Hafi und der Berber einfach furchtbar fett geworden. Wir wissen noch nicht, ob sich das noch einspielt, oder ob sie sich nicht mehr umstellen können. Es kommt halt noch dazu, dass das im Moment noch "Kuhwiesen" sind und Pferdegras erst für den nächsten Sommer eingesät wird. Das heißt, sie sind noch viel eiweißhaltiger... Pferde sind Steppentiere, unsere deutschen Wiesen für sie meist viel zu reichhaltig.
Damit ihr Übergewicht nicht zu Rehe oder anderen Krankheiten führt, werden die beiden jetzt manchmal separat gestellt, um eine Fresspause zu „erzwingen“. Sonst kommen sie nämlich von der Koppel und gehen direkt zum Heunetz, während Chevy & die anderen erstmal eine Runde „chillen“.



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