Integration

Der junge Mann durfte heute das erste Mal für eine Stunde zusammen mit den anderen in den Offenstallbereich. Anfangs lief es fabelhaft unspektakulär ab. Zum Trinken ist er in seinen nun offenen Paddock gegangen und ging den anderen auch so eher aus dem Weg. Erst als die Scheune geöffnet wurde und alle reingingen zum Fressen und „Schlafen“ gab es dann etwas Radau, da Chevy natürlich mit wollte und der Chef und sein Hilfssheriff ihn immer wieder wegjagten. Wenn es eng wurde, gab’s kleinere Keilereien, aber nie wirklich „gewalttätig“, sondern eher viel Lärm um nichts. Richtig abschrecken ließ sich mein Junge sowieso nicht, flitzte durch die eine Tür raus, um durch die andere wieder reinzukommen. Unbeaufsichtigt wollen wir das ganze aber noch nicht lassen. Sieht allgemein aber echt gut aus. Nur der Chef sollte sich etwas zurücknehmen. Er jagt auch die Kleinen zu oft durch die Gegend.
In den nächsten Tagen werden wir die gemeinsame Zeit wohl stückchenweise verlängern.

Abends sind wir dann das erste Mal wieder ein wenig spazieren gewesen. Umso fitter der werte Herr wird und umso länger er da ist, umso mehr wird er von der schüchternen Maus zum Möchtegernhengst. Jetzt ist die konsequente Seite gefragt und die Grenzen müssen wohl klargemacht werden, sonst wird er noch frech.
Auch beim zehnminütigen Minispaziergang achtete ich also darauf, dass er nicht ungefragt zu fressen anfängt oder mich ständig überholt. Stattdessen bin ich auf einer kurzgemähten Wiese immer wieder abgebogen, hab Richtungswechsel gemacht, bin Bögen gelaufen, etc., damit er aufmerksam blieb und wir uns immer dahin wandten, wohin er gerade nicht „allein weitergehen“ wollte.
In den ersten zwei Wochen waren wir schon in einem so schönen Rhythmus… Jetzt müssen wir halt wieder von vorne anfangen bzw. das Ganze noch besser durchsetzen, damit der Herr nicht bald die Führung übernimmt. Auch bei den anderen Pferden zeigt er mehr und mehr, dass er eben doch kein Fußabtreter ist. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt.